Das "Wir" zählt

Die ökumenische Idee, das Gemeinsame christlicher Kirchen und Gemeinschaften wieder zu entdecken und zu stärken, liegt im 19.Jahrhundert. Der Christliche Verein Junger Menschen und auch die Evangelische Allianz sind erste Bewegungen, die die Gemeinschaft der Christen in den Blick nahmen. Das geschah in der Überzeugung, dass nur ein friedliches Miteinander der Konfessionen ein glaubwürdiges Zeugnis für die Frohe Botschaft von der Menschenfreundlichkeit Gottes ermöglicht. Dies ist bis heute der Leitgedanke. Als Modell der Ökumene ist heute die Vorstellung einer Gemeinschaft in versöhnter Verschiedenheit. Ökumene ist keine Einheitskonfession, sondern eine Gemeinschaft, die die Einheit in aller wahrgenommenen und akzeptierten Verschiedenheit lebt.
Eine Dimension des ökumenischen Miteinanders der christlichen Konfessionen ist auch der interreligiöse Dialog: Die entdeckte, geförderte und gelebte Einheit weltweit und vor Ort dient nicht der Ausgrenzung Angehöriger anderer Religionen. Ökumene ist nicht das Bollwerk gegen alles, was nicht christlich ist. Vielmehr versetzt das entdeckte und formulierte Gemeinsame in die Lage, mit den Religionen in fruchtbare Dialoge zu treten.